Roman Roots Blog: Reggae gwaan digital - Kein Studio ist auch kein Problem

Samstag, 23. Januar 2016

Reggae gwaan digital - Kein Studio ist auch kein Problem

Dieser Beitrag ist eine Ermutigung für alle, die mit dem Gedanken spielen selbst mal in das Reggae-versum abzutauchen. Ich gebe ein paar Tipps, wie ein rudimentäres Produktions-Equipment aussehen kann. Wer wissen will, wie ich aufnehme und meine Ideen umgesetzt bekomme liest weiter.


Wie ich anfing Reggae zu machen war ich (freundlich gesagt) etwas am Hund.
Ich hatte weder Equipment, noch einen vernünftigen PC um dort Audioaufnahmen und Sounds zu produzieren.
Die ersten Schnipseleien habe ich mit einer Magix Musik Maker Demoversion  aus der Cornflakes-Packung gebastelt, das klang zwar gut, war aber sehr eingeschränkt, ein paar Loops hin und her, das war's dann auch.

Nachdem ich mir dann später einen PC mit Linux zusammengebaut hatte, fand ich ein Programm Namens LMMS, mit dem ging dann schon nahezu alles.
Erste eigene Sounds und Beat-Experimente, gekostet hat es dank OpenSource auch nichts.
Das Programm kann ich nur Empfehlen!

Die neuen Möglichkeiten führten zu ca. 100 Tracks, die zwar nach wenigen Takten nie wieder angefasst wurden. XD
Dafür war mir das alles etwas zu Komplex, auch mein Rechner war bei vielen Ideen leider kurz vor dem Herzinfarkt. (Wen wundert es mit 512MB)
Von den Tracks die ich mit LMMS gebaut hatte, sind nur wenige an das Licht der Öffentlichkeit gekommen, Beispiel gefällig:


Naja ganz der Burner war es nie, die Beats sind oft eher Spielerei gewesen, ich kann ja eigentlich kein Instrument spielen. Auch mit Notenlehre hab ich mich bislang nicht beschäftigt. Aber anören kann man es schon. :)

Mit den Files konnte ich aber Ideen an meinen Freund Artjom von VooDoohouze geben, der aus meinen Ergüssen (in heftigster Kreativarbeit!) derbe nice Riddims gebaut hat. So läuft das heute auch noch ;)
(z.B. You Cyaan Go)

Heute bin ich mit einem besseren PC ausgestattet Auch das Equipment hat sich ein wenig verbessert, war auch nicht so teuer.
Hier einen Einblick in meine Soundkammer:


Das Plädoyer:
So viel zu meinem Equipment, ihr fragt euch vielleicht, warum ich euch das so genau sage.
Ich merke selbst wie schwer es ist an Geräte und Software zu kommen um selber Musik zu machen. Die Technik ist oft eine Einstiegshürde, was ich sehr schade finde.

Ich glaube speziell in der deutschen Reggaeszene sind wir oft zu sehr am Endprodukt interessiert. Dadurch ist die Latte weit oben, schließlich kennt nicht jeder einen Produzenten oder Jemanden, der ein Studio hat.
Es muss nicht immer das professionelle Equipment sein um eine Idee umzusetzen.

Es ist auch kein Hindernis, keine Instrumente spielen, geschweige denn ("angeblich nicht") Singen zu können. 
Wir brauchen ehrliche Musik und Offenheit für kreative Ideen. 
Sowohl textlich, als auch musikalisch.
Vielleicht schaffen wir es alle zusammen, nicht immer nach Jamaika zu schauen um neue Ideen für die deutsche Reggae Szene zu finden.

In diesem Sinne:
Gießen wir mal wieder die Blumen, die im eigenen Garten wachsen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen